Text und Fotografien: Tillmann Fischer
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Text und Fotografien: Tillmann Fischer
Während die häufig zu beobachtbaren Rentiere von Nässe und Kälte wenig beeindruckt zu sein schienen, wurde mir schnell wieder bewusst, wie ausgeliefert wir als Menschen der Natur sind. Zum Fotografieren nutzte ich jeden trockenen Moment und lauschte in den übrigen Stunden dem peitschenden Regen auf dem Zelt. Es war kalt und der kräftige Wind beunruhigte mich. Mehrere Tage von der nächsten Zivilisation entfernt, ohne Handyempfang und in einem nassen Zelt liegend, wurde mir so klar wie lange nicht, wie verwöhnt wir davon sind, immer warm, trocken, satt und sicher zu sein und wie weit wir im normalen Leben von unseren Grenzen entfernt sind.
Der Himmel ist mir im August und September besonders aufgefallen. Jeden Tag entdeckte ich neue Wolkenbilder die mich erfreut haben. In der Naturfotografie spielt der Himmel eine essentielle Rolle. Die Färbung des Himmels, sowie die Formen der Wolken sind bei der Landschaftsfotografie teilweise wichtiger als das Objekt. Selbst die Tier- und Makrofotografie ist indirekt von der Himmelsfärbung abhängig. Dafür, dass der Himmel so unersetzlich ist sieht man relativ wenige Fotografien die ausschließlich den Himmel zeigen. Schwierig ist es einen Blickfang zu erschaffen und Struktur in die Wolken zu bekommen. Ich habe mich daran versucht und bin mit einigen, sogenannten "Cloudscapes" zufrieden. Wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht sind die Kontraste oft sehr stark und die Wolkenfärbung ist eher gering. Dennoch gibt es spektakuläre Wolkenformationen und Lichtsituationen. Hier bietet es sich an die Bilder in Schwarz-Weiß zu konvertieren. Rückt man den Himmel in den Fotofokus, eignen sich erhöhte Aussichtspunkte oder flache Landschaften mit wenigen Bäumen. Wenn man nicht gerade auf einem Acker stehen will, sind Feuchtgebiete eine gute Adresse. In Nordhessen gibt es davon nur wenige. Ich habe mehrmals das Naturschutzgebiet Rhäden bei Obersuhl an der Grenze zu Thüringen besucht. Kiebitze, Grau- und Nilgänse fliegen dort ständig aus dem Gebiet um auf den Feldern nach Nahrung zu suchen. Eine gute Gelegenheit für schöne Flugbilder. Der Blick in die Wolken ist für mich wie ein Blick in eine andere Welt. Eine Welt die sich stets verwandelt und nie stehen bleibt. Manchmal erkennt man Schäfchen am Himmel, die sich zu einem Dinosaurier verwandeln und sich schließlich in Luft auflösen, andermal türmen sich riesige Gebirge vor einem auf. Ganz besonders wird es dann, wenn der Mond hinter den Wolken hervorschaut und die Wolken um ihn herum mit weißem Licht durchdrängt.
Himmlische Momente wünscht euch Arend
Text und Fotos: Tillmann Fischer
Neben weiten Blicken fasziniert es mich, auch auf den ersten Blick unscheinbare Kunstwerke der Natur zu erforschen und als Foto einzufangen.
Der Frühling ließ die Blätter sprießen und alles freut sich über das satte Grün des Sommers. Jeder Baum ist nun anhand seines grünen Sommerkleides zu erkennen - oder ist es eine grüne Haarpracht? Bei den Bäumen ist es anders herum als bei uns Menschen im Norden: Sie legen im Winter ihre Kleider ab und im Sommer an. Mensch und Baum sind eben sehr unterschiedlich... Gerade deswegen vielleicht begeistert es mich Gesichter und kleine Männlein in Borke und Holz zu entdecken. Der Baum bekommt damit etwas Menschliches und der Unterschied wird kleiner. Diese individuellen Baummerkmale helfen mir eine Beziehung zu dem Baum und zum Wald aufzubauen. Ich erkenne die Bäume wieder, lächel sie an und fühle mich wohl. Die Ruhe der alten Riesen kann dann in mich eindringen und ich kann mich zum Beispiel voll der Fotografie widmen. Die grünen Blätter lassen für uns den Wald lebendig erscheinen. Sie entfalten sich zart grün und werden im Frühling immer dunkler. Sie haben verschiedene Formen und werden von vielen Tieren angeknabbert. Bewegung kommt in den Wald. Vor allem, wenn der Wind durch den Wald fegt und die Blätter zum Tanze anregt. Den Unterschied zwischen der Vergänglichkeit -den saisonalen Blättern- und der Kontinuität -dem tief verwurzelten Stamm- möchte ich gern in zukünftigen Fotoprojekten herausarbeiten. Eine gute Methode ist die Langzeitbelichtung an windigen Tagen im Wald. Die Blätter verschwimmen zu geisterhaften und weichen Formen, wobei die starren Stämme besonders zum Vorschein treten. Bei dem Titelbild des Beitrags ist es der tote Baum der starr im Wind steht, wobei die jungen Bäume weich gezeichnet werden. Da der tote Stamm nass ist, fallen die verschiedenen Farben auf: Algen, Moose, Flechten und Pilze färben das Holz bunt. Was sich wohl im hohlen Inneren des Stammes verbirgt? Dieser Stamm ist nicht tot, sondern voller Leben!
Für mehr lebendiges Totholz in unseren Wäldern Euer Arend Hier zwei weitere Beiträge zum Thema Baum: Das Gesicht des Baumes Das Alte steht still ![]() Nachdem ich vor kurzem meine Erfahrung zu Saal-Digital-Fotobüchern geteilt habe, hatte ich inzwischen auch die Gelegenheit, ein Wandbild auszuprobieren. Wie der Name sagt, sind Wandbilder dazu da, an die Wand gehangen zu werden. Dafür wird auf Materialen wie Alu Dibond, Acrylglas, Leinwand oder Hartschaum zurückgegriffen, die direkt bedruckt werden. Im Vergleich zu Fotopapieren wird nicht zwangsläufig ein Rahmen benötigt und es entstehen keine störenden Reflektionen durch Glasscheiben. Vor allem sind Wandbilder aber sehr stabil, zeitlos schick und können flexibel und unkompliziert sowohl innen als auch außen aufgehangen werden. Bisher hatte ich keine Erfahrung mit Wandbildern und stand zuallererst vor der Wahl des Materials. Jedes Material hat einen individuellen Charakter und sollte passend zum Motiv ausgewählt werden. Außerdem unterscheiden sich die verschiedenen Materialien preislich. Ich entschied mich für Alu-Dibond und wählte aus den zahlreichen möglichen Formaten 40x60cm aus. In der Saal Design Software kann man dann die Art der Aufhängung wählen und bei Interesse gleich noch einen Schattenfugenrahmen dazubestellen (Rückblickend würde ich das empfehlen). Zuerst ließ ich mir in Photoshop von meinem ausgewählten Bild mithilfe des ICC-Profils den Farbproof anzeigen, um den Druck zu simulieren. Danach wurde das Bild nachbearbeitet. Das benötigt offenbar etwas Übung und Erfahrung. Was in der Bildbearbeitung richtig erschien, war mir im Druck dann fast schon etwas zu intensiv. Letztendlich bin ich von der Druck-Qualität aber sehr begeistert. Die Schärfe und Kontraste sind perfekt und die Platte fühlt sich unzerstörbar an. Text und Fotografien: Tillmann Fischer
Text und Fotografien: Tillmann Fischer
Die zur Verfügung gestellte Software, mit dem das Erstellen von Projekten offline möglich ist, kannte ich bereits. Der gesamte Bestellprozess von der Auswahl einer Produktes, der Formate, der Papierqualität bis hin zur Gestaltung und dem Bestellen geschieht innerhalb dieser Software. Die Gestaltung ist intuitiv und unkompliziert. Elemente werden einfach an die gewünschte Position geschoben, verändert, angepasst, ausgetauscht.
Sehr empfehlen kann ich außerdem, vor dem Erstellen des tatsächlichen Projektes, das ICC-Profil des ausgewählten Produktes von der Saal-Digital-Website herunterzuladen. Damit kann man in Photoshop den Farbraum des Druckers und damit das Endergebnis simulieren. Bearbeitet man dann seine Bilder entsprechend dieses Profils nach, entspricht der Druck genau den eigenen Vorstellungen. Hat man schließlich seine Bestellung abgeschlossen, erhält man eine Bestätigungsnachricht und innerhalb von kürzester Zeit dann auch schon die Versandbestätigung. So kann man komfortabel von zuhause arbeiten und muss dann nur wenige Werktage bis zur Ankunft des fertigen Produktes warten. Der erste Eindruck beim Auspacken war sehr positiv. Das Papier fühlt sich dick und wertig an und die einzelnen Buchseiten wölben sich nicht und behalten ihre Form. Ich hatte bisher keine Erfahrung mit Fotobüchern, war jedoch von der Qualität überrascht, vor allem da es eigentlich auch noch eine Produktlinie für professionelle Ansprüche im Sortiment gibt. Ich hatte mich für mattes Fotopapier entschieden. Dieses glänzt im Licht zwar leicht, aber es kommt nicht zu Reflexionen. Die Bilder sind scharf, detail- und farbgetreu. Alles in allem freue ich mich, jetzt ein kleines Portfolio-Buch in hoher Qualität zu besitzen. Und obwohl es überall blüht und sprießt, ist es gar nicht so leicht gute Plätze zum Fotografieren zu finden. Zuallererst müssen natürlich Blumen vor Ort sein. Da die meisten Blumen morgens noch geschlossen sind und sich erst im Verlauf eines sonnigen Tages öffnen, ist die Zeit für Fotos wie in diesem Blog die letzte Stunde bis zum Sonnenuntergang. Der Platz sollte also nach Westen hin möglichst offen sein und nicht in einem Talgrund liegen. Zusätzlich ist es sehr von Vorteil, wenn die Blumen nicht einfach nur auf einer flachen Fläche stehen, sondern auf Untergrund mit leichten Erhebungen und Senkungen, damit man einzelne Blumen flexibel vor verschiedenen Hintergründen freistellen kann. Da für mich auch beim Fotografieren kleiner Details die Gesamtstimmung eines Ortes wichtig ist, suche ich vor allem abgelegene und ruhige Plätze, an denen ich mich voll auf das Fotografieren einlassen kann. In meiner Heimat sind die häufigsten Frühblüher, die im Wald vorkommen, wahrscheinlich die Buschwindröschen. Bisher kannte ich im Raum Dresden dafür keinen guten Platz, habe aber dieses Jahr die Region um das Schloss Hermsdorf bei Dresden für mich entdeckt. Dort gibt es uralte Baumriesen, flächdenkend Buschwindröschen, einen Flusslauf mit Wasseramsel, Eisvogel und Ruhe. Der zweite Platz, an dem vor allem die Bilder des Lungenkrauts entstehen und den ich schon seit mehreren Jahren aufsuche, liegt direkt in Dresden im Park des Schloss Albrechtsberg.
Die meiner Empfindung nach besten Bedingungen für solche Fotos wie oben gibt es immer dann, wenn keine Wolke am Himmel ist, also die Sonne wirklich bis zum letzten Moment warmes Licht spendet und nicht in einem Dunstband verschwindet. Außerdem darf kein Wind wehen. Solche Bilder entstehen, was man vielleicht nicht erwarten würde, vor allem mit dem Teleobjektiv. Durch die lange Brennweite kann man spielerisch einzelne Pflanzen freistellen. Der Hintergrund verschwimmt. Die Herausvorderung besteht dann vor allem darin, auf die sich schnell ändernden Lichtbedingungen zu reagieren und in den endlosen Möglichkeiten der Bildkompositionen nicht den Überblick zu verlieren. |